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Warum gibt es kein Frischfleisch in Dosen?


Die Herausforderung der Konservierung (Haltbarmachung) von Lebensmitteln ist sehr alt. Schon früh wurden Lebensmittel getrocknet, gepökelt oder eingekocht, um sie länger lagern zu können. Auch das Hunde- und Katzenfutter, wenn man es nicht täglich frisch einkaufen und zubereiten will, muss haltbar gemacht werden. Aber welche Methoden gibt es und was sind die Vor- und Nachteile der verschiedenen Verfahren. 

Trockenfutter


Alle Zutaten werden dabei getrocknet und fein vermahlen. Dieses „Mehl“ wird bei extrudiertem Futter mit Wasserdampf erhitzt und damit aufgeschlossen und „verbacken“ und beim sogenannten „Kaltpressverfahren“ stark gepresst, wobei auch hier Wärme entsteht und es so zu harten Pellets verklebt. Bereits durch die Trocknung ist das Futter relativ lange haltbar, aber um eine Haltbarkeit von mehr als 6 Monaten zu erreichen, muss es zusätzlich entweder mit Konservierungsstoffen oder mit natürlichen Antioxidantien (z.B. Vitamin E) versetzt werden. Kühl und trocken gelagert, ist es dann zum Teil mehr als 12 Monate haltbar.

Vorteil: Sehr lange haltbar, wenig Verpackung, günstige Lagerung und Transport.

Nachteil: Durch das Erhitzen und Trocknen werden auch viele Vitamine und andere Vitalstoffe der Zutaten zerstört, die daher bei der Herstellung nachträglich wieder zugefügt werden müssen.

Dosenfutter (inkl. Nassfutter in Beuteln)


Hier wird das Futter erst luftdicht abgefüllt und dann stark erhitzt. Dieser Vorgang ist ähnlich dem Einmachen von Marmelade, wobei in der heimischen Küche in der Regel zunächst erhitzt und dann luftdicht abgefüllt wird. Damit werden alle Keime abgetötet und das Futter, solange keine Luft dazukommt, sehr lange (z.T. mehrere Jahre) haltbar gemacht. Dosen oder Futter in Beuteln („Pouches“) kann daher nie „roh“ sein, sondern ist immer gekocht.
Vorteil: Extrem lange haltbar, günstige Lagerung
Nachteil: Viel Verpackungsmüll, viele Vitamine und Vitalstoffe werden durch das Erhitzen zerstört, und müssen daher zusätzlich zugegeben werden, damit nach dem Erhitzen ausreichend für eine ausgewogene Mahlzeit übrig bleiben.

Tiefkühlkost


Das Futter wird in der Regel im frischen Zustand eingefroren und kann so lange gelagert werden.

Vorteil: Das Futter ist nach dem Auftauen so gut wie frisch und fast alle Vitamine und Vitalstoffe bleiben erhalten. Eine Rohfütterung ist möglich.

Nachteil: Teurer Transport und Lagerung, da die Kühlkette eingehalten werden muss. Eventuell enthaltene Keime werden durch die Frostung nicht abgetötet, sondern nur gehemmt. Daher ist eine sorgfältige Produktauswahl und eine gute Küchenhygiene - wie bei frischen Lebensmitteln üblich - wichtig.

Wichtig

Für sensible bzw. kranke Tiere oder bei hohem Infektionsrisiko beim Halter (Kleinkinder, ältere oder kranke Menschen) gibt es Tiefkühlkost für Hunde und Katzen mit geringem Keimrisiko:

Keimarm durch kontrolliertes Herstellungsverfahren

Durch besondere Auswahl der Rohstoffe und streng kontrolliertem besonders hygienischem Herstellungsverfahren wird eine Kontamination mit Keimen verhindert. Jede Charge wird zusätzlich auf krankmachende Keime untersucht. Dieses Futter ist in der Regel gekennzeichnet mit besonderen Gütesiegeln z.B. GMP+ , IFS, und dem Hinweis „getestet auf Salmonellenfreiheit“.

Keimfreiheit durch „HPP Verfahren“

Beim HPP Verfahren wird das frische Futter erst luftdicht verpackt und dann durch ein spezielles Hochdruckverfahren keimfrei gemacht und direkt tiefgekühlt. Da dieses Verfahren ohne Hitze auskommt, werden die Vitalstoffe und Vitamine bewahrt. Das Futter ist weiterhin roh und frisch. In der Verpackung ist das Futter vor einer späteren Verunreinigung durch Keime geschützt. Da das Futter weiterhin „roh“ ist, muss die Tiefkühlkette eingehalten werden.

Fazit

Katzen- und Hundefutter muss zur Lagerung haltbar gemacht werden. Am preiswertesten schneidet dabei das Trockenfutter ab. Noch länger haltbar und auch kostengünstig zu Lagern ist Dosenfutter oder die sogenannten „Pouches“. Wer allerdings Wert auf Frische und den Erhalt von natürlichen Vitalstoffen legt, der muss zur Tiefkühlkost greifen. Denn nur so kann das Futter in seiner natürlichen Zusammensetzung erhalten bleiben. Durch moderne Verfahren der Keimreduzierung können auch sensible oder kranke Tiere mit Rohfleisch gefüttert werden.