Sommerzeit, woher kommen jedes Jahr die Flöhe?
Haben Sie sich auch schon gefragt, woher der Hund im Frühjahr schon wieder Flöhe bekommen kann? Wenn die Wohnung doch sicher floh frei war und auch alle Hundefreunde keine Flöhe hatten. Muss man denn wirklich jedes Jahr die Chemiekeule zücken, sobald es warm wird, um die Plagegeister fern zu halten? Lesen Sie hier interessante Infos rund um den Floh!
Wo leben Flöhe?
Flöhe befallen nicht nur Hunde und Katzen, auch Wildtiere und Vögel werden von Ihnen gequält. Daher sind sie in der Natur sehr häufig anzutreffen. Es gibt verschiedene Arten von Flöhen, wie z.B. den Katzenfloh, den Hundefloh oder auch den Hühnerfloh. Sie bevorzugen zwar jeweils ihren Hauptwirt, beißen aber auch andere Tiere oder den Menschen, wenn kein Hauptwirt zur Verfügung steht. Der Nachwuchs der Flöhe (Larven und Puppen) lebt dagegen in der Wiese, Vogelnestern, in der Erde und leider auch gerne in unseren Teppichen und Möbeln. Erst nach der fertigen Entwicklung sucht er sich seinen Wirt. Der Hühnerfloh geht sogar nur zum Beißen auf den Wirt und bleibt sonst im Nest.
Dabei sind sie erstaunlich überlebenstüchtig. Die Larven der Flöhe können 6 Monate ohne Nahrung aushalten und auch leichter Frost schadet ihnen nicht. Flöhe im Garten überleben also auch einen milden Winter. Ein Flohweibchen kann in ihrem kurzen Leben bis zu 400 Eier legen und so für reichlich Nachwuchs sorgen.
In unserem Hausgarten leben Flöhe sehr gerne in alten Vogelnestern und Vogelhäuschen. Daher der Tipp: Im Herbst alle Nester entfernen und die Vogelhäuschen säubern. Die Nester unbedingt im Hausmüll entsorgen und nicht auf den Kompost legen, sonst hüpft es dort munter weiter. Da Flöhe Sonne nicht gerne mögen hilft es zudem, das Gras immer gut kurz zu halten.
Wie kann ich einen Flohbefall feststellen?
Da der größte Teil der Flohpopulation am Boden und nicht auf dem Tier lebt, kann man die Flöhe erst bei stärkerem Befall auf dem Hund und der Katze finden. Für einen leichten Befall stellt man den Vierbeiner auf ein nasses, weißes Handtuch und rubbelt ihm gründlich das Fell durch. Fallen kleine braune Krümel aus dem Fell, die sich auf dem nassen Handtuch rot färben, ist das der Kot der Flöhe und das Haustier ist befallen.
Das richtige Mittel gegen Flöhe
Es gibt leider keine Mittel, die Flöhe aus dem Garten sicher zu entfernen. Daher ist es sehr wichtig dafür zu sorgen, dass sie zumindest nicht auf Hund oder Katze ins Haus getragen werden. Dafür gibt es eine große Auswahl an Flohmitteln.
Die meisten Anwendungsarten gibt es mit Wirkstoffen auf chemischer oder pflanzlicher Grundlage. Meist sind die chemischen Mittel wirksamer, werden aber von den Besitzern oft nicht so gerne genommen, da man keine Chemie auf dem Tier oder im Haus haben möchte. Allerdings sind pflanzliche Mittel leider nicht automatisch gleichbedeutend mit ungiftig und daher nicht immer schonender. So enthalten z.B. die Chrysanthemen das sehr wirksame Insektengift Pyrethrum, das leider auch für Bienen und Fisch hochgiftig ist und selbst beim Säugetier zu Vergiftungen führen kann.
Ungiftig dagegen ist z.B. Kokosöl, dem eine abschreckende Wirkung nachgesagt wird. Allerdings hilft es bei stärkerem Flohbefall meist nicht, um die Plagegeister los zu werden. Man kann in der Regel davon ausgehen, dass ein Mittel, das sicher wirkt, auch Insektengift enthält. Die Flöhe würden sonst nicht absterben.
Wie stark ein Flohmittel sein muss, z.B. ob es die Flöhe abtötet oder nur durch Gerüche abhält, hängt von der Rasse und damit Fellbeschaffenheit ab, wieviel Katze und Hund durch hohe Wiesen und Unterholz laufen und natürlich wie viele hungrige Flöhe im Garten und auf den Wiesen warten.
Anwendungsarten von Flohmitteln
Häufig werden sogenannte ‚Spot On’-Präparate verwendet. Dabei wird ein kleiner Tropfen des Mittels auf die Haut gegeben und verteilt sich in der Haut. Oder kann man Sprays verwenden, die einfach aufs Fell gesprüht werden, spezielle Halsbänder mit Wirkstoff oder auch Tabletten, die sich über das Blut verbreiten und so alle Flöhe abtöten, die am Tier saugen. Diese Präparate werden zum Teil sehr kontrovers diskutiert. Besonders bei empfindlichen Hunden ist es sinnvoll, sich bei der Auswahl des Flohmittels vom Tierarzt des Vertrauens beraten zu lassen, damit es keine unerwünschten Reaktionen gibt.
Was tun, wenn Hund oder Katze schon befallen sind?
Hat die Katze oder der Hund Flöhe, muss nicht nur der Vierbeiner sondern auch das Haus von Flöhen befreit werden. Neben täglich gründlichem Staubsaugen (die Staubsaugerbeutel danach in der Mülltonne entsorgen), sollte auch das Auto entfloht werden und alle Textilien bei 60C gewaschen oder tiefgekühlt werden. Man kann auch spezielle Umgebungsprays gegen Flöhe verwenden, um sie direkt abzutöten.
Warum befallen die Flöhe nicht auch die Menschen?
Die in Deutschland heimischen Flöhe befallen lieber Tiere als Menschen. Daher wird der Mensch nur bei starkem Flohbefall als Wirt gewählt oder wenn kein passendes Tier vorhanden ist. Die Folge sind stark juckende Bisse, die in einer Reihe oder Gruppe angeordnet sind. Danach verlässt der Floh den Menschen meist wieder und geht lieber auf Hunde oder Katzen bzw. andere Tiere. Stellen Sie bei sich oder bei Ihren Kindern öfter Flohbisse fest, sollten unbedingt die Haustiere auf Flöhe untersucht werden.